Am Samstag habe ich relativ spontan dazu entschlossen sonntags einen halben Tag angeln zu gehen.
Allerdings hatte ich nach meinen letzten Schneiderauftritten keine rechte Lust auf Spinnfischen und so wollte ich ansitzen – ich dachte sofort ans Feederfischen, obwohl ich zuvor noch nie mit meiner Feederrute losgegangen bin – und dabei habe ich die schon ein gutes Jahr . Also hab ich im Laden um die Ecke noch ein Päckchen “Allround-Futter” und zwei “Anti-Tangles” eingesteckt und nach Beiträgen übers Feederfischen auf alten Fisch & Fang DVDs gesucht. Gesucht gefunden. Nachdem ich die DVD eingelegt habe bin ich irgendwann auf der Couch eingeschlafen …
… am Sonntag klingelt der Wecker um 06.10 Uhr, also drücke ich ihn dreimal aus. 06.40 Uhr stehe ich auf, packe meine Sachen und stehe um 08.15 mit jeder Menge Kram am Twistesee – 0,5°C bei leichter Bewölkung. Auf Seitenarmmontagen etc. hab ich keinen Nerv und so montiere ich einfach das Anti-Tangle auf die Hauptschnur, Körbchen dran und 10er-Vorfach. Mit den Ködern ist es leider schlecht bestellt und ausser einer Dose Mais, einem kläglichen Rest Mehlwürmer und dem Anfutter hab ich nix zu bieten.
Ich entscheide mich für eine Kombi aus einem Maiskorn plus einem Mehlwurm. Ich visiere eine Laterne am anderen Ufer an und werfe weit aus. Wie in den Beiträgen am Abend zuvor gesehen, befestige ich nun die Hauptschnur am Rollenclip, um beim nächsten Auswerfen exakt die selbe Weite zu erreichen. Ich entscheide mich dafür, schon beim ersten Wurf einen Köder anzubieten. Jetzt erstmal einen Kaffee.
Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Keine 5 Minuten liegt der Korb im Wasser, da ist das erste schöne Rotauge bereits am Band. Schon jetzt bin ich ein zufriedener Angler, denn nach nur 10 Minuten Feederangeln ist klar – Schneider bleib ich heute nicht!
In den Morgenstunden geht es Schlag auf Schlag. Ich verpasse einige Anbisse, kann aber bis zum frühen Nachmittag zehn schöne Rotaugen landen.
Die Größen variieren zwischen 16 und 28 cm – aber der Durchschnitt dürfte bei um die 25 cm liegen. Ich bin mehr als zufrieden mit meinem ersten richtigen Feedertrip und kehre mit der Gewissheit nach Hause zurück, dass ich das Ganze wiederholen werde. Vielleicht etwas weniger spontan und dafür mit mehr Ködervariationen, um auch andere Fischarten landen zu können. Auf die Gefahr hin, dass Du ein Feederexperte bist und nun die Hände über dem Kopf zusammen schlägst, hier meine heutige (fängige) Montage:
– 20er Mono als Hauptschnur
– darauf ein Anti-Tangle oder Feeder Boom* mit Futterkorb
– Perle
– Wirbel
– 18er Vorfach mit Hakengröße 10
– Hakenköder Maiskorn/Maiskorn + Mehlwurm
Falls also Du ein Feederkönig bist, bitte ich um ein paar Tipps oder Anmerkungen zur Wahl spezifischer Köder, Hakengrößen und alternativen Montagen.
Ich bin für jede ernstgemeinte Anregung dankbar.
* Feederboom ist ein Metall- oder Kunstoffröhrchen, welches beim Feederangeln verhindert, dass sich das Futterkörbchen mit dem Vorfach verdreht. An dem Röhrchen befindet sich ein Karabinerhaken, in den das Futterkörbchen eingehängt wird